Praxis-Software für Heilpraktiker und Psychotherapeuten
„PraMa 5000“ ist der Arbeitstitel des Wundertiers, das Heilpraktikern und Psychotherapeuten in Deutschland und Europa, theoretisch auch europaweit, das Leben massiv erleichtern soll. Grundlage dafür ist die große Mitgliederbefragung des VfP. „Mit seinen mehr als 7000 Mitgliedern ist der VfP in hohem Maße repräsentativ für unseren Berufsstand“, sagt Melanie Göldner. „Wenn es also gelingt, eine Software zu entwickeln, die den Bedürfnissen der VfP-Mitglieder entspricht, dann ist das eine Software, mit der vom Grundsatz her jeder Heilpraktiker und jeder Psychotherapeut arbeiten kann, solange sich seine Praxis an den hohen deutschen Standards orientiert.“
Das ließe sich, so Göldner, im Prinzip sogar weltweit umsetzen: „Denkbar ist das auf jeden Fall. Dann müsste es –je nach Einsatzbereich – möglich sein, die ICD-10 durch das DSM IV zu ersetzen beziehungsweise die beiden Klassifizierungssysteme jeweils zu ergänzen. Die ICD-10 ist aber von seiner Diagnosespezifik her ohnehin schon eher auf internationale Vergleichbarkeit ausgelegt.“ Die transparente Struktur von „PraMa 5000“ bilde die Basis für einen möglichen weltweiten Einsatz der Entwicklung.
Die hohen Standards und strengen Vorgaben in Deutschland sind sicher auch ein Grund, warum es bislang keine zufriedenstellende Software für die Praxis-Rechner der VfP-Mitglieder gab: Die Anforderungen umzusetzen, ist nicht einfach. Dr. Werner Weishaupt, Präsident des VfP, weiß aus eigener Erfahrung, wie intensiv – aber erfolglos - der Verband nach solchen Programmen gesucht hat. „Und es gibt immer wieder entsprechende Nachfragen von unseren Mitgliedern“, so Dr. Weishaupt.
„PraMa 5000“ soll also können, was Therapeuten wünschen, dabei aber keinen Ballast aus nicht benötigten Funktionen mit sich herumschleppen. Und es soll kompatibel sein und „dehnbar“, also problemlos auch auf mehreren Rechnern zum Einsatz kommen können, wenn die kleine Praxis eines Tages wächst, mehr und differenzierte Arbeitsplätze hinzukommen. Möglich wird das durch die Zusammenarbeit der Entwickler mit Melanie Göldner als Co-Autorin, sagt Thorben Dierking: „Frau Göldner bringt aus ihrem beruflichen Werdegang und dem Betriebswirtschaftsstudium einige Erfahrungen in der Softwareprogrammierung mit. Und sie ist die ideale Übersetzerin zwischen den Fachsprachen der Psychotherapeuten und Heilpraktiker auf der einen und der der Softwareentwickler und Programmierer auf der anderen Seite.“
„Vielleicht“, sagt Melanie Göldner, „gibt es ein, zwei exotische Wünsche, die ,PraMa 5000‘ nicht erfüllen kann. Aber die Ergebnisse der VfP-Befragung sind in den Kernbereichen quasi deckungsgleich. Das macht es uns einfacher.“ Der Betriebswirtin ist in diesem Zusammenhang aber auch wichtig, dass die neue Software nicht nur praxisintern alle Anforderungen erfüllt. Auch beispielsweise das Finanzamt soll an dem Programm seine Freude haben. „Nein, das meinen wir durchaus ernst“, schmunzelt Thorben Dierking: „Wir werden das so schreiben, dass die der Schweigepflicht unterliegenden Patientendaten geschützt sind, die Prüfer des Finanzamts aber ohne besonderen Aufwand alle für sie relevanten Datensätze einsehen und nutzen können. isyde arbeitet für einige Landes- und Bundesverwaltungen; deren Herangehensweise und die speziellen Ansprüche sind uns also nicht ganz fremd.“
Als nächstes beginnt nun die heiße Phase: Die Softwareentwickler aus dem Landkreis Nienburg verwandeln die Anforderungen der VfP-Mitglieder in kryptische Reihen aus Buchstaben, Zeichen und Zahlen, schreiben die verschiedenen Komponenten des Programms. Parallel dazu stellen Melanie Göldner und Dr. Werner Weishaupt ein repräsentatives Tester-Team zusammen, das „PraMa 5000“ schon im Entstehen ausprobieren wird. Damit wird einerseits die Funktionalität gewährleistet; zum anderen können „Haken“ im Programm schnell erkannt und behoben werden.
Spezielle Software für VfP-Mitglieder: Umfrage ist abgeschlossen, jetzt kommt die „heiße Phase“